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Trigonometrische Punkte 1. Ordnung in Deutschland

Ein trigonometrischer Punkt (TP) oder Triangulationspunkt ist ein Beobachtungspunkt der Landesvermessung bzw. eines größeren Dreiecksnetzes (Wikipedia). Das Deutsche Hauptdreiecksnetz (DHDN) war das übergeordnete Triangulationsnetz der Bundesrepublik Deutschland.

Die TP waren unterschiedlich markiert. Als Hochpunkte dienten oft Kirchturmspitzen oder Gipfelkreuze; als Bodenpunkten wurden quadratische Pfeiler aus Stein- oder Beton in den Boden eingegraben. Die Bodenpunkte tragen oben ein Markierungskreuz, auf der Südseite-die Buchstaben "TP" und auf der Nordseite ein Dreieck.

Die trigonometrischen Punkte wurden im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit großem Aufwand errichtet und vermessen. Zur Vermessung wurden Theodolite und das von Gauß 1821 erfundene Heliotrop benutzt. Auf dem alten 10-DM-Schein ist auf der Rückseite ein solches Gerät abgebildet, zusammen mit einem kleinen Ausschnitt einer Triangulation an der Nordseeküste. In der Zeit, in der das Dreiecksnetz im Wesentlichen erstellt wurde, gab es weder Funk, Telefon, Rechenmaschinen oder motorisierte Fahrzeuge, ganz abgesehen von den heute verwendeten Satelliten und Lasern. Die TP stellen deshalb ein wichtiges technisches Erbe dar.

In diesem Projekt sollen die (noch bestehenden) TP des deutschen Haupt-Dreiecksnetzes aufgesucht, fotografiert und beschrieben werden.

Ausrüstung

  • Wanderkleidung/-stiefel, Regenzeug
  • SmartPhone zum Fotografieren mit Geo-Position (aktivieren) und zur GPS-Positionsanzeige, besser aber ein GPS-Tracker (z.B. von Garmin)
  • Stift und Notizbuch
  • Klappspaten, Gartenschere, zum Entfernen von Moos, Gebüsch
  • ggf. Topografische Karte
  • möglichst genaue Geo-Koordinaten des aufzusuchenden Punkts.

Tipps und Software

Wir dachten zunächst nicht, dass die Punkte so unzugänglich und versteckt liegen können. Aber ohne präzise Koordinaten (Grad mit 6 Dezimalstellen) hätten wir die ersten 3 Bodenpunkte nie gefunden.

Eine SmartPhone-Kamera speichert zwar die GPS-Daten im EXIF-Anhang des Bilds, aber in Wäldern sind diese Positionen manchmal grob falsch. Besser schreibt man die Daten von einem GPS-Tracker ab.

exiftool -c '%.6f' -GPSPosition ../fotos/*.jpg

Südbaden

Katharinenberg bei Endingen

Bei der Kapelle steht ein sehr großer, alter Markierungsstein, der am 2. Maisonntag 2021 den Anstoß zu diesem Projekt gab.

Nordbaden

Eichelberg (Gaggenau)

Vom Gipfelpunkt, bei dem eine Bank steht, geht man etwa 100 m westlich, an einem kleinen Platz vorbei. Direkt am Weg steht links ein alter Grenzstein mit rundem Kopf. Etwas weiter im Wald liegen viele Steine, und man findet den TP etwa 10 m südlich des Wegs unter einer Pyramide aus morschen Holzlatten. Der junge Wald verhindert jegliche Aussicht.

Hohloh, Kaiser-Wilhelm-Turm

  • 7216 00100 01 3457070,14 5397087,22 Reichental Hohloh, Kaiser-Wilhelm-Turm
  • Geodätische Tafel mit Hinweisschild 3 m neben dem Turm
  • Position: 48.709722N, 8.415556

Langenbrand 1

  • 7117 00100 01 3472014,98 5407465,61 Langenbrand Langenbrander Höhe
  • GK -> 48.804030N,8.617999E
  • Position: 48.804030N, 8.617999E
  • etwa 50 m südlich des Windrads, mit einem rot markierten Pfosten

Langenbrand 2

  • 7117 00200 01 3471882,58 5407849,86 Langenbrand Lange Eger
  • GK -> 48.807479N,8.616171E
  • Position: 48.807479N, 8.616171E
  • den Weg weiter Richtung Norden gehen, ca. 10 m links des Wegs vor einer Abzweigung, mit einem rot markierten Pfosten

Hornisgrinde - Signalturm (Bismarckturm)

Oben auf der Turmplattform steht der alte Pfeiler aus dem 19. Jahrhundert.

Alexanderschanze

  • 7515 00210 01 3446510,80 5371633,75 Baiersbronn Alexanderschanze
  • GK -> 48.480160N,8.275458E
  • Schwarzwaldhochstraße B500, Abzweig nach Baiersbronn/Freudenstadt und Bad Griesbach
  • Position: 48.480160N, 8.275458E
  • auf dem Wall nördlich des Hotels, auf der Höhe eines Straßenschilds, ca. 1,50 m nördlich einer Birke, ziemlich zugewachsen